Obwohl ich kein großer Kirchgänger bin, habe ich heute doch voller Spannung vor dem PC gesessen um mir den Gottesdienst anzusehen. Leider hat es eine ganze Weile gedauert, bin ich über YouTube rein kam. Das lag aber nicht an mir. So habe ich die ersten 10 Minuten verpasst, die ich mir aber im Nachgang angesehen habe. Die Technik hat also in sofern geklappt. Vielleicht muss man den Vorlauf, bis der Gottesdienst beginnt etwas verlängern, damit Youtube das auch schneller aktualisieren kann. Im Schnitt waren um die 140 Teilnehmer dabei. Das finde ich schon richtig gut. Sicherlich wird sich das alles noch ändern. Aber ich finde es klasse, wie unsere Gemeinde sich so schnell mit den neuen Medien anfreundet und sie aktiviert. Ganz herzlichen DANK an alle die da mitgearbeitet haben.
Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Sonntag
Dietrich Bonhoeffer
Vielleicht ist für die eine oder den anderen doch auch von Interesse, auf die Diskussion im Forum vom 31. Okt. 2018 zu verweisen (in "Theologie und Bibel/Widerstand und Ergebung"). Es ging damals u.a. um das beliebte Bonhoeffer-Lied, das auch jetzt in einigen online-Gottesdiensten vorkam. Die Refrainstrophe ist schön und mit einem gewissen Recht sehr beliebt. Aber es ist die dritte Strophe, häufig weggelassen, die m.E. besondere Aufmerksamkeit verdient. Dort kann man aktuelle Bezüge (mal nicht zu Corona) zum Passionsgeschen sehen. Aus den Worten Bonhoeffers spricht ein Ausmaß von (Gott-)Vertrauen, dass für die meisten Menschen sicher unvorstellbar ist. Und das sind keine frommen, leeren Worte. Er schrieb diese Verse wohl wissend, was ihm bevorsteht, kurze Zeit vor seiner Hinrichtung.
Danke für die Information. Wenn man bedenkt, dass das Urteil des BGH aus dem Jahre 1956 stammt, hätten die Richter sofort aus dem Amt geworfen werden müssen. Damals gab es ja bereits das Grundgesetz mit dem Artikel 20, in dem es heißt:
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Wie wollte also ein Richter -auch im Nachhinein - noch behaupten, dass es Unrecht gewesen sei, sich gegen einen verbrecherischen Staat mit einer verbrecherischen Justiz zu erheben ? Die BGH-Richter schienen weder das Grundgesetz gelesen noch seinen Sinn verstanden zu haben.
Hier ist eine Online-Andacht der Gemeinde Heiligenhaus zum Gründonnerstag eingestellt, mit einem Gedenken an Dietrich Bonhoeffer
https://www.youtube.com/watch?v=Su2Jwgqh2rA&feature=youtu.be
Ich finde die Gottesdienst eigentlich ganz gut. Schade nur, dass sie immer in der Markuskirche sind, die eben moderner ist. Da fände ich Alte Kirche irgendwie schöner. Aber wahrscheinlich wird es da dann auch ein Problem mit der Akustik geben. Die Technik wird ja auch immer besser. Jetzt erden schon Bilder eingeblendet und die Kamera bewegt. Das alles muss ja auch erst mal erlernt werden auf die Schnelle. Mir fehlen da viel mehr die persönlichen kontakte. Der Gesprächskreis und unser Hauskreis. Das ist schön mehr als schade und schwer so "alleine" zu sein. Und den Osternachtgottesdienst, den würde man sowieso nie so digital umgesetzt werden können. Den muss man einfach erleben und dabei sein. Der fehlt mir sehr
Ich bin ja von der katholischen Kirche gekommen, wo alles feierlicher ist, mit hübchen Gewändern und Chorhemden für die Meßdiener und Weihrauch und der gleichen mehr. Es war von aussen prunkvoll und von innen hohl. Deshalb wurde es für mich extrem befremdend, so dass ich mich entschieden habe, dort auszutreten und mich bei der evangelischen Kirche anzumelden. Welch ein Unterschied besteht da zu unserer Gemeinde, wo die Pfarrer doch sehr genau wissen, worum es in der Lebensrealität geht und nicht auf einem hohen Roß des geweihten Amtes thronen. Ich denke auch nicht, dass online-Gottesdienste kälter und gefühlloser sind (zumindestens bei den 3 Predigten konnte ich das nicht feststellen). Dass sie anders sind, ist der Tatsache geschuldet, dass wegen Infektionsschutz nur wenige Menschen mitwirken können. So singen dann eben auch nur 3-4 Leute die Lieder, die es -mit Verlaub- sehr gut machen, aber einen Chor natürlich nicht ersetzen können. Und was Outfit und Ausdrucksweise angeht: Die gesellschaftlichen Gewohnheiten haben sich überall verändert. War es früher undenkbar, ohne Anzug und Krawatte oder Kleid/Kostüm ins Büro oder ins Restaurant zu gehen, ist das heute ganz anders. Das mag man gut finden oder nicht, es ist eben der derzeitige Zeitgeist.
Auf der einen Seite sind die neuen online Angebote von Gottesdiensten und Andachten eine schöne Sache und sehr zu begrüßen. Dank sei den Menschen, die sich damit so viel Mühe machen.
Aber diese Angebote können schwerlich den Mangel ersetzen.
Seit langem schon finde ich oft manche Gottesdienste, besonders die evangelischen, zu nüchtern, ja dürr und kalt. Ich vermisse und entbehre das Feierliche und Besondere eines Gottesdienstes, einer ergreifenden Liturgie, einer Messfeier. Youtube und online verstärken wohl unvermeidlich diese Tendenz. An die Stelle feierlicher Gewänder und respektvollen Verhaltens tritt nun manchmal das coole outfit und die entsprechende Ausdrucksweise.
Jetzt in der Karwoche und in der Osternacht wird mir die Lücke besonders bewußt.
Eins ist mir beim Wiederhören noch aufgefallen: Die Stimmen der Sängerin und der Sänger passen so wunderbar zusammen. Und dass, obwohl die technischen Voraussetzungen bestimmt nicht die einfachsten waren. Das erste Lied kannte ich, aber das zweite ging mir tagelang im Kopf herum. Ihr drei (oder 4 ?) solltet eine Gesangskombo aufmachen.
Vielen Dank für eure positiven Rückmeldungen. Das macht Mut! Und es ist ein schöner Nebeneffekt der Coronakrise, dass jetzt Dinge schneller in Gang kommen, an die wir uns vorher nicht so schnell rangetraut hätten. Ganz nach dem Motto: Es gibt soviel anderes, keine Zeit. ... Aber jetzt haben wir plötzlich doch Zeit und etwas Druck, weil wir mit unseren Gemeindegliedern trotz allem in Kontakt bleiben möchten! Das setzt Energie und Kreativität frei. Und ich hoffe, dass davon auch etwas bleibt.
Ja, man ist abgelenkter, nicht ganz so bei der Sache. Vieles um einen herum verhindert, dass man sich so richtig darauf einlassen kann, aber ich fand es dennoch klasse und ich bin froh für diesen Weg
Auch habe den Gottesdienst heute erlebt und war lange nicht so mit allen Sinnen dabei. Danke an unsere Technikfreaks, die dies in so kurzer Zeit ermöglicht haben. Marets Predigt hat mich sehr angesprochen. Anschließend bin ich eine Runde spazieren gegangen, um das Ganze noch nachwirken zu lassen. In diesem Jahr haben wir eine wirkliche Fastenzeit. Ich bin schon gespannt auf nächste Woche.
Gerade habe ich den Gottesdienst im Livestream verfolgt. Ihr habt das toll gemacht und die richtigen Worte für die schwere Zeit gefunden. Maret hat zu Recht dargestellt, dass der Verzicht auf die körperliche Gottesdienstteilnahme und auf die Begegnungen in unserer Gemeinde ein zusätzliches Fasten darstellt, ein Verzicht, der schmerzt und den wir uns nicht gewünscht haben. Wir wissen noch nicht, wie lange diese Fastenzeit dauert. Ich stelle es mir schwierig vor, sich in einem Gottesdienst an Menschen zu wenden, die man nicht sehen kann. Ich kann es nur wiederholen: Ihr habt es toll gemacht.
Vielen Dank an alle, die den Online-Gottesdienst ermöglicht haben.