In dieser Zeit zeigt sich das Gesicht des Menschen. Keiner ist anders als sonst, aber es wird deutlicher und ich komme damit nur schwer klar. Ich habe viele gute und schöne Dinge erlebt, wo Menschen helfen und trotz der vorgeschriebenen Entfernung näher zusammen rücken. Aber da gibt es auch die Menschen die nur an sich denken, rücksichtslos und egoistisch sind. Ich weiß, das gab es schon immer und wird es auch immer geben, aber irgendwie tut mir das unendlich weh. Ich kann damit gar nicht umgehen, und leider erlebe ich es zur Zeit viel zu oft.
Welche Erfahrungen macht ihr? Wie geht Ihr damit um?
Ich vermute, die Menschen sind wie immer. Aufgrund der besonderen Situation nehmen wir aber alles wie mit dem Brennglas war. Zudem gibt es in der Beschränkung ja nicht mehr so viel, worauf der Egoismus sich fokussieren kann. Dann fällt das Verhalten umso mehr auf. Ich lasse mich davon auch so wenig wie möglich beeinflussen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass mein Lebensgefährte und ich gesund sind und dass ich wirtschaftlich keine Probleme bekomme. Ebenso bin ich zutiefst dankbar für die guten Telefonate mit meinen Kollegen, Angehörigen und Freunden, für die kleinen Hilfsdienste, die ich in der Gemeinde leisten kann und für die inspirierenden beiden Gemeindegottesdienste, die ich über Internet erleben konnte. Ich bin auch erfreut darüber, dass die Pandemielage sich seit ein paar Tagen deutlich bessert.
Zum Glück erlebe ich mehr Positives, aber ich höre natürlich auch von anderen Erfahrungen und sehe in den Geschäften zB die leeren Regale und bin einfach sprachlos, dass es Menschen gibt, die so sehr von ihrer Angst gesteuert werden. .... also der Mensch ändert sich wohl grundsätzlich nicht, er bleibt mehr oder weniger egoistisch, zu allen Zeiten. Wie gehe ich damit um? Ich versuche, mich nicht so sehr davon beeinflussen zu lassen und schaue auf das Positive. Es gibt so vieles, für das wir dankbar sein können. Und das will ich dann auch sein.
Schwer was zu sagen. Ich verstehe es zwar und empfinde es auch eigentlich so ähnlich. Aber es berührt mich nicht ganz so tief. Ich nehme das dann achselzuckend hin.