Ich habe es zwar vom Kopf her verstanden, aber im Gefühl ist es bei mir noch nicht angekommen. Das Leben verändert sich. Was für manche vielleicht eine kleine persönliche Katastrophe ist, erscheint für den anderen auch eine Chance. Ich war gestern im Baumarkt, weil ich noch eine Kleinigkeit kaufen wollte. Noch nie habe ich dort so viele Menschen gesehen. Die Schlangen waren trotz aller geöffneter Kassen unglaublich lang. Bei einem Blick in die verschiedenen Einkaufswägen habe ich gesehen, dass die Menschen ihre nun gewonnene Freizeit wohl dazu nutzen endlich mal all das zu machen, wofür vorher keine Zeit war. Schon so lange wollte man die eine Wand streichen, im Keller ein Regal bauen oder den Garten auf Vordermann bringen. Bisher ist so vieles liegen geblieben. Sportaktivitäten, Chöre oder andere Freizeitbeschäftigungen fallen aus. Was also tun mit der neu gewonnenen Zeit?
Ich finde es spannend wie wir alle plötzlich unser Leben anders gestalten, verändern müssen, und ich sehe es auch als Chance.
Was verändert sich bei Euch? Wo kann man auch positive Seiten erkennen? Mehr Zeit für die Familie, mehr Zeit zum Lesen, mehr Zeit zum Nachdenken?
Ich persönlich werde jetzt endlich mal mehr lesen und Gitarre üben. Das, was ich schon so lange wollte
Ich habe gerade einen Bericht über Italien gelesen und auch in Spanien sollen die Toten zu nehmen. Ich hoffe und bete, dass es bei uns nicht so schlimm wird. Ich bin auch für eine 3 wöchige Ausgangssperre. Obwohl viele wirklich diszipliniert sind, gibt es leider auch immer noch einen Teil von Menschen die nicht verstanden haben um was es geht. Uns geht es soweit gut. Habe gerade in der Sonne auf dem Balkon gesessen. Wenn man da so draußen sitzt und die Natur genießt kann man kaum glauben was gerade los ist. Dennoch genieße ich diese schönen Momente. Warum auch nicht, wir haben doch trotz allem noch so viel Glück und Freude und auch Luxus. Ich muss immer an die menschen denken, denen es auch ohne Virus so viel schlechter geht.
Gerade habe ich meinen ersten ehrenamtlichen Einkaufs- und Besorgungseinsatz hinter mir. Es war unglaublich, wie diszipliniert, entspannt und gesittet es zuging, sowohl bei Aldi als auch bei Edeka. Ich habe nur 2 Damen getroffen, die sich dicht an dicht unterhielten und lachten. Hoffentlich hat nicht eine die andere angesteckt. Ich habe mich jedenfalls davon weit ferngehalten. Der Einsatz hat Freude gemacht.
Ich hoffe, dass der Egoismus nicht siegt, Mögen die Menschen verstehen, dass alle in dieser Krise zusammenstehen müssen. Niemand muss allein bleiben. Es gibt die Medien und wer nicht darüber verfügt , hat sicher Telefon. Unsere Hotline ist für jeden erreichbar jeden Dienstag und Donnerstag von 10:00 - 12.00. sollte sich herausstellen, dass wir mehr Telefonzeit benötigen, werden wir sicher sehr schnell reagieren.
Im Moment ist nicht zu erkennen, dass es eine Besserung gibt. Es sieht so aus, dass im öffentlichen Leben die Kontaktregeln nicht ernst genug genommen worden sind. Ich vermute mal, jetzt am Wochenende wird es zur Ausgangssperre kommen. Im Kreis Mettmann hatten wir eine Erhöhung der nachgewiesenen Fälle von Donnerstag auf Freitag von 100 auf 150.
Zwischenzeitlich sortieren sich die Empfehlungen immer mehr. Die Eindringpforte für das Virus sind die Schleimhäute der Augen, der Nase und des Rachens. Daher ist der Abstand von 1,5 Metern wichtig, wenn jemand in der Umgebung hustet oder niest. Ebenso ist es wichtig, dass man sich nach Rückkehr von draussen gründlich die Hände wäscht und dass man draussen nicht ins Gesicht fasst, sondern erst wieder nach dem Händewaschen, wenn es denn sein muß.
Wir sind nach den Zahlen offenbar wieder ein gutes Stück zurückgeworfen worden. Aktuell gibt es wieder eine Beschleunigung der Infekte. Ich denke, wir müssen noch eine Woche warten, bis wir sehen können, ob es besser wird.
Liebe Margret, danke für deine fundierte Aufklärung und für deinen Optimismus. Ich hoffe auch, dass es nur ein paar Wochen sind und dann der Alltag wieder normaler wird.
Hallo liebe Kia, es gibt insoweit ein wenig Hoffnung, als die Zahl der Neuinfektionen momentan etwas abflacht. Bisher hatten wir alle 2,3 Tage eine Verdoppelung, jetzt sind wir bei 3,7 Tagen. Italien hat es mit seinen noch rigideren Maßnahmen jetzt auf 6 Tage geschafft. Auch die Zahl der geheilten Infizierten (und damit der Personen, die das Virus nicht weiterverbreiten) steigt. Wenn die Zahl der Tage größer wird, kommt man absehbar zu einem Plateau. Allerdings müssen sich nach wie vor alle an die Spielregeln halten. Sonst bekommen wir neue Ausbrüche. Ich bin dennoch guter Dinge, dass der Spuk in ein paar Wochen vorbei ist.
Ich habe mir den Frühling auf den Balkon geholt und sitze in der Sonne und erfreue mich jetzt daran. Das ist ein großes Plus, das ich habe. Auch wenn wir mehr oder weniger isoliert sind, eröffnen uns die Medien neue Wege des sozialen Kontaktes. Auch in unserer Gemeinde geschieht sehr viel. Ich freue mich schon auf den ersten digitalen Gottesdienst am Sonntag. Wir wollen auch nicht den Kontakt zu den Menschen verlieren, die keinen Computer haben. Auf vielen Ebenen ist unser Erfindungsreichtum gefragt. Wir haben wieder Zeit, unsere Phantasie zu beleben. Es ärgert mich sehr, wenn Menschen jetzt zu Hamsterkäufen greifen. Damit machen sie die Arbeit von den Angestellten in den Supermärkten nur noch schwerer. Diesen Menschen ist zu danken, dass sie sich so für die anderen einsetzen. Das ärztliche und Pflegepersonal geht an seine/ihre Grenzen. Wir müssen dringend die Anweisungen befolgen und nicht ignorieren. Ich höre gerade, dass bis zu 10.000 Menschen infiziert sind.
Liebe Bea, das wundert mich nicht. Seit es die unsozialen Medien gibt, sehe ich mir seit einigen Jahren mit Entsetzen an, was da gepostet wird. Es ist rücksichtslos ohne Ende. Den Egoismus und die Rücksichtslosigkeit im Netz kann für das reale Leben nicht ohne Folgen bleiben. So sehe ich mir das zB oft genug in Düsseldorf an. Wenn man allein etwas sagt, hat man schnell eine Faust im Gesicht. Jetzt fällt es eben noch mehr auf als sonst. Heute Mittag war ich Geschäfte erledigen. Da ging es zum Glück gesittet zu. Bei Edeka gabs zwar auch kein Klopapier mehr, aber ich hoffe, dass ich mit den 4 Rollen, die ich noch habe, auskomme, bis der Wahn sich legt. Bald ist ja Pfingsten. Vielleicht regnet es dann Verstand und Mitmenschlichkeit (:-).
Gerade habe ich gelesen, dass Krankenhäuser und Supermärkte mit Wachpersonal aufrüsten. Mich erschrecken solche Nachrichten viel mehr als das Virus selber. Ich habe keine Angst vor der Krankheit, auch wenn ich zur Risikogruppe gehöre, aber ich habe Angst davor was das mit uns Menschen macht. Zum Glück habe ich in meinem direkten Umfeld noch keine negativen Dinge erlebt. Bin ich wirklich so naiv, dass ich kaum glauben kann was ich da alles so lese? Wie geht es denn Euch damit? Habt Ihr Angst und wenn ja vor was?
Also so einen Online-Gottesdienst fände ich super. Und vor allem werden jetzt endlich mal all solche Dinge ausprobiert. Vielleicht kann man das dann auch später ab und zu weiter machen für die älteren und kranken Menschen die nicht zum Gottesdienst gehen können. Also alles hat auch was Gutes und ich würde dabei sein. Ich hoffe es klappt.
Da bin ich auch gespannt, liebe Maret, ob man so was überhaupt hinbekommen kann. Ich freue mich, dass Ihr alles versucht, um für die Gemeinde etwas anzubieten. Ich werde dabei sein.
Bei mir überschlägt sich gerade alles. Es muss soviel bedacht, abgesagt, verschoben oder anders organisiert werden. Gleichzeitig versuchen wir in der Gemeinde Neues auszuprobieren, z.B. planen wir für Sonntag einen Online-Gottesdienst. So etwas habe ich auch noch nie gemacht und ich bin gespannt, ob das überhaupt klappt.
Also ich habe nicht das Gefühl, dass sich für mich so sehr viel ändert, weil ich in den letzten Monaten ohnehin schon vergleichsweise viel Zeit hatte.
Anders geworden ist eigentlich nur die Planung, weil verschiedene Dinge anders gehandhabt werden müssen, z.B. Zusammentreffen mit anderen Menschen, Besuch in Restaurants usw.
Bei mir ist Kraut und Rüben, ich komme momentan nicht dazu, die Natur zu genießen oder mich meinem Kreativhobby, der Fotografie, zu widmen. In der VHS haben wir eine tolle Ausstellung hängen, die niemand ansehen kann, die VHS ist geschlossen. Ich bin froh, dass ich im Januar wenigstens etwas Zeit hatte. Die habe ich u.a. genutzt, um mich von der katholischen Gemeinde zu verabschieden und die Aufnahme hier bei uns zu beantragen. Aber insgesamt- von Entschleunigung bisher keine Spur.
Ich denke, dass diese Krise, uns zum Nachdenken führt und zur Entschleunigung. Unsere Freizeit, oft nur knapp bemessen, bekommt jetzt einen anderen Stellenwert auch für mich. Jetzt kann ich lesen, ohne auf die Uhr zu gucken, wann der nächste Termin ansteht. Ich kann ohne Termindruck spazieren gehen und die Natur genießen. Gerade jetzt, wo das Wetter so schön ist. Wird das Wetter zum Wochenende wieder schlechter, ist das wieder eine neue Herausforderung. Soziale Kontakte sollen nach Möglichkeit nicht stattfinden. Aber wir müssen sie aufrechterhalten, und jetzt zeigt sich, dass die Medien uns eine große Hilfe sind. Eins dieser Möglichkeiten ist unser Forum und ich hoffe dass wir mit vielen diskutieren können.