Wird die Welt nach Corona noch so wie vorher sein? Natürlich: die Wirtschaft wird viel Zeit brauchen, um sich zu erholen. Aber wird es auch positive Effekte geben? Dass wir anders miteinander leben, anders miteinander umgehen, Dinge und Verhaltensweisen eine andere Wertigkeit bekommen? Was meint ihr?
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Da kann ich Dir nur zustimmen, Bea. Ich kenne sicher die meisten unserer Gottesdienstlieder noch nicht. Die Lieder, die ich gut kenne, sind die, die ich in der katholischen Kirche vor rund 40-50 Jahren gesungen habe. Ich vermute mal, dass es auch bei den Katholiken inzwischen einige Veränderungen an dem Liedgut, gegeben hat, welches im Gottesdienst gesungen wird. Jedenfalls ist es jetzt so: Wenn ich im Gottesdienst ein neues Lied kennengelernt habe, welches mich musikalisch sehr berührt, beschäftige ich mich hinterher mit dem Text und mit dem Komponisten sowie mit der historischen Einordnung. Und das Lied höre ich mir- Youtube sei Dank- dann noch ein paarmal an. Das Lied "Herr wir bitten, komm und segne uns" hatte ich aus unserem Gottesdienst am Sonntag mitgenommen. Ich fand es wunderbar gesungen. Auf youtube fand ich eine Variante, die mir musikalisch gräßlich vorkam. Es lag daran, dass es in unserem Gottesdienst rhytmisch viel spannender vorgetragen worden war. Ich habe gelesen, dass das Lied gerne bei Trauungen gesungen wird. Aber es paßt auch hervorragend in die aktuelle Situation.
Es spricht aber auch nichts dagegen sch aus verschiedenen christlichen Kirchen sich das raus zu suchen was einem gefällt und gut tut. Ich habe auch oft einen tieferen Zugang über die Musik. Und erst wenn ich dann später mir den Text ansehe, weil ich ihn vorher ja auch einfach nicht verstanden habe, da wird mir klar wie treffend und aussagekräftig der Komponist den Inhalt transformiert hat. Das ist schon bemerkenswert
Unsere Tochter sagte neulich: wir seien viel entspannter als sonst. Das stimmt mich nachdenklich... Könnte ich nicht etwas von dieser Entspanntheit auch in mein Leben nach Corona integrieren? Muss ich wirklich bei jedem Termin dabei sein oder lässt sich da nicht auch eine Lebensform finden, die mehr unverplante Zeiträume zulässt... Darüber denke ich gerade nach.
Ich vermute, es wird vieles vergessen werden. Das Gedächtnis ist kurz. Schon heute waren viele Menschen nur mit Zwang bereit, die nötigen Schritte zu tun. Vielleicht ändert sich der Kompass der Gesamtgesellschaft. Waren Egoismus, Geldgier und Hass akzeptiert, könnte sich das ändern. Während ich das schreibe, muss ich schmunzelnd an das Alte Testament denken. Wie oft verehrte das Volk Israel Götzen und benahm sich daneben und wie oft wurde es bestraft ? Ich kann es gar nicht zählen.
Ich hoffe es soooo sehr, aber ich befürchte es wird alles schnell wieder vergessen sein. Dabei sollten wir uns schon jetzt überlegen was wir beibehalten wollen. Ganz praktisch
- Ich will noch mehr nach meinen Nachbarn schauen. Einfach mal anklingeln und fragen wie es ihnen geht. Ohne Grund habe ich das noch nie gemacht. Warum eigentlich nicht?
- Ich will mehr die heimischen Produkte unterstützen. Die Bauern, die hoffentlich jetzt ihre Ernte rein bekommen und damit so wesentlich an unserer Versorgung beteiligt sind.
- Ich will mir jeden Tag bewusst machen, wie dankbar ich sein kann, dass ich gesund bin und alles was ich zum Leben brauche. Trotz Virus geht es mir gut. Aber wie viele Menschen werden jetzt doppelt gestraft? Die Obdachlosen z.B.
Ach, da gäbe es noch so vieles mehr zu schreiben, aber vielleicht haben andere ja auch Lust sich mal Gedanken darüber zu machen was wir denn beibehalten wollen auch wenn das "alte" Leben wieder voll im Gange ist